Um sich diese Frage stellen zu können, muss man schon ein bisschen ranzig sein…
Der Gruppenname stellt für eine Band, die sich stets um Authentizität und Selbstverwirklichung bemüht, ein äußerst wichtiges Identitätsmerkmal dar. Vor allem in der gehobenen und intellektuell angehauchten Musikszene, in der sich die Ranzler als ausgebildete Kunststudenten bewegen, ist ein einzigartiger Name das Um und Auf, um entsprechende Aufmerksamkeit zu erregen. Der Name eines Ensembles soll den künstlerischen Anspruch, die musikalischen Grundlinien und die wirkenden Personen dahinter versinnbildlichen und fokussieren. Der geneigten Kunstgenießerin und dem wissenden Kunstliebhaber mag das als ein herausfordernder und langwieriger Entwicklungsprozess erscheinen. Doch für die Ranzler wurde diese Aufgabe durch ein einschneidendes und olfaktorisches Erlebnis vereinfacht und verkürzt. Nach einem Buschenschankbesuch in der heimatlichen Südsteiermark erwies sich die „Brettljausn“ als zu groß und der Rest dieser Jause fand in einem Saxofonkoffer seinen Platz für einen späteren Verzehr. Durch nicht nachvollziehbare Umstände verblieb diese Jause für eine längere Zeit im Saxofonkoffer und vollzog eine gravierende chemische Metamorphose. Aus Anlass eines gemeinsamen Probentermins erfüllte ein strenger Geruch das Probenlokal und der Besitzer des besagten Saxofonkoffers veränderte seine Gesichtsfarbe. Nach kurzer Analyse dieser Duftbombe röchelte der Besitzer des Koffers, bevor er ohnmächtig zu Boden sank: „Haut`s den Ranz sofort weg!“ Uns gegenseitig stützend machten wir uns auf die Suche nach einer Mülltonne, in der wir den Ranz versenkten. In stummer Übereinstimmung stand in dem Moment fest: Nach dieser nervenaufreibenden und doch zusammenschweißenden Rettungsaktion mussten wir uns „Die Ranzler“ nennen.
Die Ranzler verfolgen stets ein Motto „Ranz oder gar nicht!“ denn „Ränzchen Klein ging allein in den weiten Ranz hinein“…
Waren etwa, selbst als es die Band noch nicht gegeben hat, schon alle Ranzler ranzig?